Erneut wurde die Saarburger Fortuna ihrem Anspruch gerecht, jede Mannschaft der Liga vor heimischer Kulisse an den Rand einer Niederlage bringen zu können, auch die Spitzenteams. Das war auch gegen die Gästa aus Daun so, doch am Ende hatte Dauns Routinier Pat Brümmer 23 Sekunden vor dem Abpfiff die Nerven und markierte den Ausgleichstreffer für seine Mannschaft.
Vor 250 Zuschauern in der fast ausverkauften Sporthalle in Beurig entwickelte sich von Beginn an eine ausgeglichene Begegnung, in der beide Teams zunächst mit einer defensiven 6:0 Deckung ihr Glück versuchten.
In den Anfangsminuten spielte Dauns Bassi Präder seine Technik und Schnelligkeit aus, düpierte ein ums andere Mal den zu behäbigen Saarburger Mittelblock mit Balas und Mesevic, so dass Saarburgs Trainer Uwe Moske bereits frühzeitig eine Manndeckung gegen Präder anordnete.
„Das zerstörte unser Spiel“, gestand Dauns Trainer Markus Willems, dessen Mannschaft jetzt kaum noch spielerische Lösungen gegen den defensiven Saarburger Abwehrblock fand.
Zudem schienen die Dauner Angreifer an diesem Abend kein Zielwasser getrunken zu haben, knallten unbedrängt die Bälle am Saarburger Tor vorbei oder scheiterten am erfahrenen Marc Dupre im Gastgeber Kasten. Dupre gewann an diesem Abend das Torhüterduell klar, Daun rief an diesem Abend einfach keine Leistung im Tor ab! So ging die knappe Saarburger Führung zur Pause auch in Ordnung, zumal auch die Dauner Abwehr keine Mittel gegen die Körperlichkeit von Edin Mesevic fand, der den Eifelanern gleich sieben Buden im ersten Spielabschnitt einschenkte.
Besser auf Gastgeberkeeper Dupre eingestellt, kamen die Dauner aus der Kabine, machten jetzt die Bälle dunkel und schienen beim 16:17 in der 33. Minute das Spiel in den Griff zu bekommen. Doch dann das gleiche Bild: entweder gingen die Dauner Bälle über den Kasten oder wurden Beute des Fortunen Keepers. Saarburg nutzte die immer kopfloser agierenden Dauner Angriffsbemühungen, legte zum 20:17 in der 37. Minute vor und die Halle stand wie eine Wand hinter ihrem Team. Bis 23:20 in der 41. Minute schienen die Gastgeber auf dem besten Wege, für die Überraschung des Spieltages sorgen zu können, doch Daun stemmte sich mit seinen Leistungsträgern Pat Brümmer und Bassi Präder gegen die frühe Entscheidung. So glich der Gast beim 23:23 in der 43. Minute aus.
Als Dauns Keeper Maurice Rode seinen ersten Ball aus dem Spiel gegen Almir Balas hielt, war Daun in Ballbesitz, der im Gegenzug mit der Zeitstrafe gegen Tim Moske, Siebenmeter für Daun und noch vor Ausführung des Strafwurfes mit einer weiteren Zeitstrafe gegen Saarburgs Keeper Marc Dupre endete, begann die Schwächephase des Schiedsrichtergespanns Ernst Ebert und Richard Rosteck, die jetzt mit ihren Entscheidungen im Spiel für Unverständnis auf beiden Seiten und auf den Rängen sorgten.
Daun verstand es in dieser Phase nicht, den Sack zuzumachen. Zwar ging die Mannschaft durch Pat Brümmer mit 23:24 in Führung, doch in doppelter Unterzahl nutzte Saarburg die konfuse Deckungsarbeit der Eifelaner, um zum 24:24 durch Julius Hoffmann auszugleichen. Daun legte zunächst zum 24:25 vor, als auch Saarburgs Trainer Uwe Moske die Zeitstrafe fing. Zwei weitere Dauner Treffer zum 24:27 in der 47. Minute sollten eigentlich für Ruhe in Dauner Spiel bringen, doch das war nicht der Fall! Die Mannschaft spielte desolat in der Abwehr, stellte die Laufwege der gegnerischen Angreifer nicht zu und bekam dafür die Quittung. Die Mannschaft verlor zudem völlig den Faden im Angriff, lebte nur noch von Einzelaktionen und Saarburg bestrafte die Dauner Abwehrarbeit mit dem 33:33 Ausgleichstreffer knapp zwei Minuten vor dem Ende.
Die Unparteiischen verloren mit zunehmender Spieldauer ihre Linie, die sie im ersten Spielabschnitt konsequent umgesetzt hatten, verteilten unverständliche Zeitstrafen hüben wie drüben und griffen damit ins Spielgeschehen ein. So entwickelte sich eine hektische Schlussphase, in der die Saarburger Edin Mesevic und Almir Balas – die sicherlich nicht austrainiert sind – das schlechte Rückzugsverhalten der Dauner bestraften und mit einem schnellen Anwurf von Edin Mesevic über Almir Balas mit einem Gegenstoßtor 52 Sekunden vor dem Ende für die Saarburger 35:34 Führung sorgten, die am Ende aber nicht reichte.
Spielerisch blieb der Tabellenführer an diesem Abend einiges schuldig. Neben der nicht vorhandenen Torhüterleistung machte sich die Verletzung von Jannis Willems, der erkennbar nicht seine Bestleistung abrufen konnte, bemerkbar. Auch der ansonsten so torgefährliche Kai Lißmann erwischte einen rabenschwarzen Tag, konnte nie an die zuletzt starken Leistungen anknüpfen.
Auf Saarburger Seite war es Edin Mesevic, den die Dauner Abwehrspieler nie richtig ausschalten konnten, Das Torhüterduell ging klar an die Gastgeber, bei denen Dupre seinen Anteil am Punktgewinn hatte.
„Wir haben in der Woche aufgrund vielfältiger Gründe nicht komplett trainieren können und dafür haben wir heute die Quittung bekommen, zumal wir auch nicht das umgesetzt haben, was vorgegeben war, vor allem im Deckungsverband“, klagte Willems.
„Wir sind mit dem Punkt sehr zufrieden, das hätte sicher keiner erwartet, dass wir dem Tabellenführer auch noch einen Punkt abringen. Die Jungs haben toll gekämpft und Edin Mesevic hat in seinem letzten Spiel noch einmal seine Klasse gezeigt“, freute sich Moske.
So „überwintert“ der Tus Daun an der Tabellenspitze, die die Mannschaft ebenso unerwartet inne hat, wie Saarburg, das als Aufsteiger mit 13:11 Punkten auf Platz 6 der Tabelle steht und sich damit frühzeitig von den gefährdeten Plätzen absetzen konnte.
„Ein gerechtes Unentschieden“, meinten unisono die beiden Trainer Uwe Moske (Saarburg) und Markus Willems (Daun) unmittelbar nach dem Abpfiff.
Details
Datum | Zeit | Liga | Saison |
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14. Dezember 2019 | 19:30 | Rheinlandliga Herren | Saison 2019/20 |
Ergebnisse
Mannschaft | Halbzeit | Endergebnis |
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Fortuna Saarburg | 15 | 35 |
TuS 05 Daun | 14 | 35 |
Fortuna Saarburg
Tore |
---|
35 |
TuS 05 Daun
# | Spieler | Tore |
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1 | Maurice Rode | 0 |
5 | Johannes Praeder | 1 |
6 | Luca Willems | 0 |
8 | Matthis Otto | 5 |
12 | Holger Neis | 0 |
14 | Patrick Brümmer | 9 |
21 | Carsten Lindner | 0 |
22 | Sebastian Praeder | 8 |
23 | Kai Lißmann | 3 |
31 | Lukas Mayer | 2 |
52 | Lukas Illigen | 1 |
69 | Igor Rahn | 1 |
3 | Thinh Hoang Tran | 2 |
11 | Jannis Willems | 3 |
Gesamt | 35 |
Trainer: Markus Willems
Physio: Ralf Otto
Officials
Schiedsrichter | Sekretär | Zeitnehmer |
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Ernst Ebert Richard Rosteck | Jens Horper | Eva-Marie Schmitt |